Wo kommt die Ukulele her?

 

Ist das schon wieder so ein Trend?

Das ist doch gerade das große neue Ding mit der Ukulele. I

ch habe das Gefühl jeder macht jetzt irgendeine Ukulele-Song.

Das wird sich nicht durchsetzen….

 

So, oder so ähnlich könnte man einen Text zur Ukulele beginnen. Und auch als wir beschlossen haben den Onlinekurs UKULELE CONTROL zu machen war es ein Trend und ja, wir sind einfach auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Aber stimmt das und ist die Ukulele einfach nur eine Modeerscheinung wie Bubble Tea oder Clubhouse? Die Geschichte erzählt da etwas Anderes.

 

Was viele nicht wissen, ist, dass die Ukulele ursprünglich aus Portugal stammt. Bereits 1879 kam das damals noch unter dem Namen Braguinha bekannte gitarrenähnliche Saiteninstrument mit João Fernandez von Madeira nach Hawaii. Durch die „hüpfenden“ Finger beim Spielen entstand dort erst der Begriff Ukulele, was so viel bedeute wie „hüpfender Floh“. Und ist auch irgendwie ganz passend. Schließlich wurde das Instrument etwas populärer, sodass man begann die klassische hawaiiarische Ukulele aus Koaholz zu bauen, wie man es heute noch tut. Vier Saiten, traditionell mit der oktavwerten g-Saite ganz oben, was dem Instrument letztlich auch diesen einzigartigen und typischen Klang verleiht, den man mit einer Gitarre trotz Nylonsaiten nicht erzeugen kann. Natürlich wurden früher noch echte Darmsaiten eingesetzt, doch die Nylonsaiten sind einfacher und auch preiswerter und haben damit auch zu dem heute typischen Klangbild beigetragen.

 

Doch wieso nun die Popularität für ein so kleines unscheinbares Instrument aus Hawaii?

Während des Pazifikkrieges brachten amerikanische Soldaten die Ukulele mit nach Neuguinea. Hier formierten sich komplette sogenannte „string bands“, die nur mit Ukulelen Musik machten. Das prägte die Musik Neuguineas bis heute. Durch die Zugehörigkeit Hawaiis zu den USA kam die Ukulele schließlich in die ganze Welt und somit auch zurück nach Europa. Auch in Asien ist sie sehr populär geworden, klar, ist das Instrument eben auch leicht zu transportieren, günstig in der Anschaffung, super flexibel zur Begleitung von Gesang, also ein tolles Folkinstrument und zu guter letzt klingt es einfach toll.

 

So wurde die Ukulele fester Bestandteil verschiedene Styles, z.B. im Skiffle in den 60ern und spätestens nach dem Film „Manche mögen’s heiß“ mit der unfassbaren Marylin Monroe gab es kein Halten mehr. Monroe spielt in diesem Film ind er Rolle der Sugar Ukulele und der nächste Hype um das Instrument brach aus. Zahlreiche Sängerinnen eiferten nach. So gibt es von Sinatra, über McCartney bis Billie Eilish jede Menge Künstler:innen, die bis heute den Klang und die Flexibilität der Ukulele zu schätzen wissen.

 

Nur ein Trend? Sicherlich nicht. Die Ukulele gibt es nicht ohne Grund seit mehreren Jahrhunderten. Es gibt sie einverschiedenen Größen, von Sopran- über die Tenor- und Konzertukulele mit unterschiedlichen Korpusgrößen und Mensuren bis zur modernen Bass-Ukulele ist hier immer noch die string band möglich. Aber auch moderne Künstler wie Twenty One Pilots setzen in den Konzerten oder bei Pop-up-Shows auf solche Instrumente. Stefan Raab wurde unter Anderem durch die Ukulele und seine legendären „Raabigramme“ berühmt, indem er mit einer Sopranukulele bei Treffen und Interviews mit Prominenten spontane Songs über diese Personen sang. Die Ukulele also immer im Gepäck. Zooey Deschanel ist bekannt für ihre stetige Begleitung durch das Instrument. Es gibt klassische Musik Inder die Ukulele eine sehr große Rolle spielt bis hin zu Ukulele-Superstars wie Israel Kamakawiwo’ole (Somewhere over the rainbow) oder der junge Jake Shimabukuro, ein echter Weltstar und Virtuose auf der Ukulele.

 

Ich denke, die Ukulele ist definitiv keine Eintagsfliege und erst recht kein kurzlebiger Trend. Es ist eine super tolle Gelegenheit, in die Musikwelt einzutauchen. Man kann sie leicht erlernen, die wichtigsten Techniken sind einfach zu bewältigen. Durch die deutlich geringere Größe gegenüber der Gitarre ist es leichter für die Finger, Hände und Schultern und selbst die ungewohnten Bewegungsabläufe werden schneller natürlich. Man kann wirklich jeden Popsong darauf spielen und sich selbst wunderbar begleiten und zu guter letzt ist es noch einfacher seine Ukulele überall hin mit nehmen zu können. Go for it!